10 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

  (XLS:) Download

ZUSAMMENSETZUNG DES STEUERERTRAGS UND -AUFWANDS

Mio. €

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

Tatsächlicher Steueraufwand Inland

 

614

 

885

Tatsächlicher Steueraufwand Ausland

 

2.590

 

2.388

Tatsächliche Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

3.205

 

3.273

davon periodenfremde Erträge (−)/ Aufwendungen (+)

 

(216)

 

(188)

Latenter Steuerertrag (−)/-aufwand (+) Inland

 

385

 

−736

Latenter Steuerertrag (−)/-aufwand (+) Ausland

 

−1.315

 

−625

Latenter Steuerertrag (−)/-aufwand (+)

 

−930

 

−1.361

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

2.275

 

1.912

Der gesetzliche Körperschaftsteuersatz in Deutschland für den Veranlagungszeitraum 2017 betrug 15 %. Hieraus resultiert, einschließlich Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag, eine Steuerbelastung von 29,9 % (Vorjahr: 29,9 %).

Für die Bewertung der latenten Steuern wird im deutschen Organkreis ein Steuersatz in Höhe von 29,9 % (Vorjahr: 29,9 %) angewandt.

Die angewandten lokalen Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften variieren zwischen 0 und 45 %. Bei gespaltenen Steuersätzen wird der Thesaurierungssteuersatz angewandt.

Die Realisierung steuerlicher Verlustvorträge aus Vorjahren führte im Jahr 2017 zu einer Minderung der laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von 422 Mio. € (Vorjahr: 146 Mio. €).

Bisher noch nicht genutzte Verlustvorträge bestanden in Höhe von 14.931 Mio. € (Vorjahr: 17.686 Mio. €). Verlustvorträge in Höhe von 9.660 Mio. € (Vorjahr: 11.494 Mio. €) sind zeitlich unbegrenzt nutzbar, während 3.834 Mio. € (Vorjahr: 4.237 Mio. €) innerhalb der nächsten zehn Jahre zu verwenden sind. Darüber hinaus bestanden steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.437 Mio. € (Vorjahr: 1.956 Mio. €), die innerhalb eines Zeitraums von 15 beziehungsweise 20 Jahren genutzt werden können. Verlustvorträge in Höhe von 7.222 Mio. € (Vorjahr: 6.380 Mio. €) wurden insgesamt als nicht nutzbar eingeschätzt. Davon verfallen innerhalb einer Frist von 5 Jahren 343 Mio. € (Vorjahr: 276 Mio. €), innerhalb einer Frist von 6 bis 20 Jahren 2.152 Mio. € (Vorjahr: 2.341 Mio. €) sowie nach einer Frist von mehr als 20 Jahren 93 Mio. € (Vorjahr: 38 Mio. €). Als nicht nutzbar eingeschätzte Verlustvorträge in Höhe von 4.634 Mio. € (Vorjahr: 3.725 Mio. €) sind unverfallbar.

Aufgrund der Nutzung bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste und Steuergutschriften aus früheren Perioden mindert sich der tatsächliche Ertragsteueraufwand im laufenden Geschäftsjahr um 114 Mio. € (Vorjahr: 135 Mio. €). Der Betrag des latenten Steueraufwands mindert sich um 75 Mio. € (Vorjahr: 211 Mio. €) aufgrund bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste und Steuergutschriften einer früheren Periode. Der latente Steueraufwand aus der Abwertung eines latenten Steueranspruchs beträgt 130 Mio. € (Vorjahr: 297 Mio. €). Der latente Steuerertrag aus der Zuschreibung eines latenten Steueranspruchs beträgt 40 Mio. € (Vorjahr: 304 Mio. €).

Die von verschiedenen Staaten gewährten Steuerguthaben betragen 500 Mio. € (Vorjahr: 756 Mio. €).

In der Bilanz wurde kein latenter Steueranspruch erfasst für abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 1.028 Mio. € (Vorjahr: 1.533 Mio. €) und für Steuergutschriften, die innerhalb der nächsten 20 Jahre verfallen würden, in Höhe von 228 Mio. € (Vorjahr: 353 Mio. €) sowie für unverfallbare Steuergutschriften in Höhe von 0 Mio. € (Vorjahr: 65 Mio. €).

In Höhe von 266 Mio. € (Vorjahr: 326 Mio. €) wurden latente Steuerschulden für temporäre Differenzen sowie für nicht ausgeschüttete Gewinne von Tochtergesellschaften der Volkswagen AG wegen bestehender Kontrolle nach IAS 12.39 nicht bilanziert.

Im Geschäftsjahr 2006 wurde aufgrund geänderter gesetzlicher Bestimmungen in Deutschland erstmalig ein Körperschaftsteuererstattungsanspruch erfolgswirksam als laufender Ertragsteueranspruch aktiviert. Am Bilanzstichtag war der Erstattungsanspruch des Vorjahres (134 Mio. €) vollständig getilgt.

Aus Steuersatzänderungen resultierten konzernweit latente Steuererträge in Höhe von 1.044 Mio. € (Vorjahr: 120 Mio. € Aufwand). Diese resultieren im Wesentlichen aus Effekten der US-Steuerreform.

Latente Steuern auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 8.344 Mio. € (Vorjahr: 9.890 Mio. €) wurden aktiviert, ohne dass diesen passive latente Steuern in entsprechender Höhe gegenüberstehen. Die bestehenden aktiven latenten Steuern der Gesellschaften des deutschen Organkreises, die aufgrund der positiven Ergebnisse der Vergangenheit aktiviert wurden, wurden in diese Betrachtung miteinbezogen. Die betroffenen Gesellschaften erwarten nach Verlusten im aktuellen Geschäftsjahr oder im Vorjahr in Zukunft positive steuerliche Einkünfte.

In Höhe von insgesamt 3.655 Mio.  € (Vorjahr: 5.486 Mio. €) wurden latente Steuern in der Bilanz eigenkapitalerhöhend berücksichtigt, die auf direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen entfallen. Davon betreffen 2 Mio.  € (Vorjahr: 3 Mio. €) Minderheitenanteile. Im laufenden Geschäftsjahr gab es in Höhe von −3 Mio. € ergebnisneutrale Veränderungen aus Sachverhalten, die nicht durch die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden. Die Entwicklung der latenten Steuern nach Sachverhalten ist in der Gesamtergebnisrechnung dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2017 wurden aus Eigenkapitalbeschaffungskosten resultierende Steuereffekte in Höhe von 8 Mio.  € dem Eigenkapital gutgeschrieben.

LATENTE STEUERN NACH BILANZPOSTEN

Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge entfielen die folgenden bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern:

  (XLS:) Download

LATENTE STEUERN NACH BILANZPOSTEN

 

 

AKTIVE LATENTE STEUERN

 

PASSIVE LATENTE STEUERN

Mio. €

 

31.12.2017

 

31.12.2016

 

31.12.2017

 

31.12.2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte

 

363

 

302

 

10.055

 

9.884

Sachanlagen und Vermietete Vermögenswerte

 

4.567

 

4.387

 

6.017

 

8.315

Langfristige Finanzanlagen

 

35

 

26

 

43

 

24

Vorräte

 

2.653

 

2.223

 

784

 

792

Forderungen und sonstige Vermögenswerte (inklusive Finanzdienstleistungsbereich)

 

1.879

 

2.107

 

8.889

 

7.273

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

 

3.884

 

2.768

 

42

 

92

Pensionsrückstellungen

 

6.652

 

6.776

 

24

 

22

Verbindlichkeiten und sonstige Rückstellungen

 

9.603

 

10.746

 

4.109

 

2.750

Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern aus temporären Differenzen

 

−327

 

−368

 

 

Temporäre Differenzen nach Wertberichtigungen

 

29.307

 

28.967

 

29.963

 

29.152

Steuerliche Verlustvorträge nach Wertberichtigungen

 

2.090

 

3.365

 

 

Tax Credits nach Wertberichtigungen

 

273

 

337

 

 

Wert vor Konsolidierung und Saldierung

 

31.670

 

32.670

 

29.963

 

29.152

davon langfristig

 

(18.858)

 

(21.736)

 

(22.863)

 

(23.681)

Saldierung

 

24.816

 

25.198

 

24.816

 

25.198

Konsolidierung

 

2.956

 

2.284

 

489

 

791

Bilanzansatz

 

9.810

 

9.756

 

5.636

 

4.745

Nach IAS 12 sind latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten zu saldieren, sofern sie gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und fristenkongruent sind.

Der ausgewiesene Steueraufwand des Jahres 2017 von 2.275 Mio.  € (Vorjahr: 1.912 Mio.  €) war um 1.885 Mio. € niedriger (Vorjahr: 268 Mio. € niedriger) als der erwartete Steueraufwand von 4.160 Mio. €, der sich bei Anwendung eines Konzernsteuersatzes von 29,9 % (Vorjahr 29,9  %) auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben würde.

  (XLS:) Download

ÜBERLEITUNG VOM ERWARTETEN ZUM AUSGEWIESENEN ERTRAGSTEUERAUFWAND

Mio. €

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

13.913

 

7.292

Erwarteter Ertragsteuerertrag (−) /-aufwand (+) (Steuersatz 29,9 %; Vorjahr 29,9 %)

 

4.160

 

2.180

Überleitung:

 

 

 

 

Abweichende ausländische Steuerbelastung

 

−541

 

−446

Steueranteil für:

 

 

 

 

steuerfreie Erträge

 

−1.237

 

−1.226

steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen

 

407

 

409

Effekte aus Verlustvorträgen und tax credits

 

476

 

35

permanente bilanzielle Differenzen

 

5

 

12

Steuergutschriften

 

−50

 

−137

Periodenfremde Steuern

 

−212

 

234

Effekte aus Steuersatzänderungen

 

−1.044

 

139

Nicht anrechenbare Quellensteuer

 

383

 

437

Sonstige Steuereffekte

 

−73

 

275

Ausgewiesener Ertragsteueraufwand

 

2.275

 

1.912

Der Steueraufwand des Geschäftsjahres wurde in Höhe von 1.007 Mio. € aufgrund der Steuerreform in den USA, welche unter anderem eine Reduzierung des Körperschaftsteuersatzes von 35 % auf 21 % vorsieht, gemindert. Die Minderung resultierte im Wesentlichen aus der Neubewertung der latenten Steuern von Tochtergesellschaften in den USA.