Entwicklung der Märkte

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR PKW

Im Geschäftsjahr 2017 wuchs das globale Pkw-Marktvolumen um 2,9 % auf 83,5 Mio. Fahrzeuge und verbuchte damit den siebten Rekordwert in Folge. Während sich in den Regionen Asien-Pazifik, Südamerika, Westeuropa sowie Zentral- und Osteuropa die Nachfrage erhöhte, lag das Marktvolumen in Nordamerika sowie in Nahost und Afrika unter den Vorjahreswerten.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die branchenspezifischen Rahmenbedingungen wurden wesentlich durch fiskalpolitische Maßnahmen beeinflusst, die im abgelaufenen Geschäftsjahr maßgeblich zur uneinheitlichen Absatzentwicklung in den Märkten beigetragen haben. Die hierbei eingesetzten Instrumente waren Steuersenkungen beziehungsweise -erhöhungen, Förderprogramme und Kaufprämien sowie Importzölle.

Nichttarifäre Handelshemmnisse zum Schutz der jeweiligen heimischen Automobilindustrie erschwerten darüber hinaus den Austausch von Fahrzeugen, Teilen und Komponenten.

Europa/Übrige Märkte

In Westeuropa stieg die Zahl der Pkw-Neuzulassungen um 2,5 % auf 14,3 Mio. Fahrzeuge und erreichte damit das höchste Niveau der vergangenen zehn Jahre. Die positive Entwicklung wurde vor allem durch das gute gesamtwirtschaftliche Umfeld, die vorteilhafte Konsumentenstimmung sowie niedrige Zinsen begünstigt. In Italien (+8,1 %) und Spanien (+7,7 %) profitierte die Nachfrage vom Ersatzbedarf und insbesondere von einer deutlichen Ausweitung der Verkäufe an gewerbliche Kunden. Die Wachstumsrate des französischen Pkw-Marktes fiel im Vergleich dazu mit 4,8 % geringer aus. In Großbritannien verfehlte das Nachfragevolumen das Rekordniveau aus dem Vorjahr um 5,7 % – unter anderem bedingt durch die Änderung der Kfz-Steuer zum 1. April 2017. Der Anteil der Dieselfahrzeuge (Pkw) in Westeuropa ging im Berichtsjahr auf 44,4 (49,5) % zurück.

Das Pkw-Marktvolumen in der Region Zentral- und Osteuropa verzeichnete im Geschäftsjahr 2017 mit einer Steigerung um 12,6 % auf 3,0 Mio. Fahrzeuge einen deutlichen Zuwachs gegenüber dem Vorjahreswert. Dabei legte die Zahl der Neuzulassungen in den zentraleuropäischen EU-Ländern mit 12,5 % auf 1,3 Mio. Einheiten zu. Auch in Osteuropa erreichten die Pkw-Verkäufe ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau eine zweistellige Steigerungsrate (+12,6 %). Wichtigster Wachstumsträger in der Region war der russische Markt, der mit einer Steigerung um 12,3 % auf 1,5 Mio. Fahrzeuge erstmals nach vier rückläufigen Jahren wieder eine höhere Nachfrage verzeichnete.

In Südafrika lag die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im Berichtsjahr (370 Tsd. Fahrzeuge) mit einer Veränderungsrate von 2,4 % leicht über dem vergleichsweise geringen Niveau des Vorjahres. Ursachen für diesen Anstieg trotz schwacher gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen waren attraktive Kaufanreize und gesunkene Zinsen.

Deutschland

Im Geschäftsjahr 2017 übertraf die Pkw-Nachfrage in Deutschland mit 3,4 Mio. Einheiten den Vorjahreswert um 2,7 %. Dass sie den höchsten Stand seit 2009 erreichte, war neben der guten gesamtwirtschaftlichen Situation auch auf Preisnachlässe in Form einer Umstiegsprämie bei älteren Dieselmodellen sowie auf einen Umweltbonus für elektrisch betriebene Fahrzeuge (reine Elektro- und Plug-in-Hybridantriebe) zurückzuführen. Dabei erhöhte sich sowohl die Zahl der privaten (+4,4 %) als auch die der gewerblichen Neuzulassungen (+1,7 %).

Die Inlandsproduktion und der Export blieben 2017 dagegen hinter den vergleichbaren Vorjahreswerten zurück. Die Pkw-Produktion fiel um 1,7 % auf 5,6 Mio. Fahrzeuge. Die Pkw-Ausfuhren sanken um 0,9 % auf 4,4 Mio. Fahrzeuge; Hauptursache war das deutlich geringere Volumen der Exporte Richtung Nordamerika aufgrund von Produktionsverlagerungen bei einer gleichzeitigen Abschwächung des nordamerikanischen Marktes.

Nordamerika

Mit 20,8 Mio. Fahrzeugen (−1,4 %) lagen die Verkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (bis 6,35 t) in der Region Nordamerika im Geschäftsjahr 2017 leicht unter dem Rekordwert des Vorjahres. Auf dem US-Markt verringerte sich die Nachfrage gegenüber dem hohen Niveau aus dem Jahr 2016 um 1,8 % auf 17,2 Mio. Einheiten. Die gute Beschäftigungslage, das hohe Verbrauchervertrauen sowie großzügige Kaufanreizprogramme der Hersteller konnten die Abwärtstendenz nicht aufhalten. Der Nachfragetrend hin zu SUV- und Pickup-Modellen (+5,7 %) bei einem gleichzeitigen Rückgang der Verkaufszahlen von klassischen Pkw (−10,9 %) hielt an.

In Kanada verzeichnete der Automobilmarkt eine erneute Steigerung (+4,6 % auf 2,0 Mio. Fahrzeuge) und übertraf damit den Rekordwert des Vorjahres. Dagegen verfehlten in Mexiko die Verkaufszahlen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (−4,6 % auf 1,5 Mio. Einheiten) das Rekordvolumen aus dem Vorjahreszeitraum.

Südamerika

Südamerika verzeichnete im Berichtsjahr – ausgehend von einem geringen Niveau – einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um 12,6 % auf 4,2 Mio. Einheiten. Dabei registrierte der brasilianische Automobilmarkt nach vier Jahren mit rückläufigen Neuzulassungszahlen erstmals wieder einen Zuwachs (+9,4 % auf 2,2 Mio. Fahrzeuge). Allerdings lag das Marktvolumen noch um rund ein Viertel unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Die Fahrzeugexporte Brasiliens nahmen 2017 mit einem Plus von 46,5 % auf 762 Tsd. Einheiten kräftig zu und übertrafen den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2005. Die Ausfuhren profitierten insbesondere von der dynamischen Marktentwicklung in Argentinien. Dort erhöhte sich die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr um 26,2 % auf 855 Tsd. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Begünstigt wurde das zweitbeste Zulassungsergebnis der Geschichte vor allem durch Preissenkungen und attraktive Finanzierungsmodelle seitens der Hersteller.

Asien-Pazifik

In der Region Asien-Pazifik stieg das Marktvolumen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4,7 % auf 37,0 Mio. Einheiten und erreichte damit die weltweit höchste absolute Steigerung bei den Neuzulassungen. Hauptwachstumsträger war erneut der chinesische Pkw-Markt, der mit einem Anstieg um 4,5 % auf 23,9 Mio. Fahrzeuge jedoch eine im Verhältnis zu den Vorjahren geringere Zuwachsrate verzeichnete. Ursache waren vor allem vorgezogene Käufe zum Jahresende 2016 aufgrund der Anhebung des Steuersatzes bei der Anschaffung von Fahrzeugen bis 1,6 l Hubraum zu Beginn des Jahres 2017.

In Indien übertraf die Zahl der Pkw-Verkäufe den Vorjahreswert um 9,3 % und lag mit 3,1 Mio. Fahrzeugen erstmals über der Marke von 3 Mio. Einheiten. Dies war neben dem hohen Konsumentenvertrauen, einer Vielzahl neuer Modelle sowie attraktiven Finanzierungsangeboten vor allem auf die zum 1. Juli 2017 eingeführte Waren- und Dienstleistungssteuer zurückzuführen, aus der für die Verbraucher teilweise bessere Kaufkonditionen resultierten.

Der japanische Pkw-Markt verzeichnete im Berichtsjahr mit 4,4 Mio. Fahrzeugen einen merklichen Anstieg gegenüber dem niedrigen Vorjahresniveau (+6,1 %). Hauptgründe für die positive Entwicklung waren der Markterfolg neuer Modelle sowie die anhaltende staatliche Förderung verbrauchsgünstiger und emissionsarmer Fahrzeuge.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR NUTZFAHRZEUGE

Im Geschäftsjahr 2017 war die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen insgesamt leicht niedriger als im Vorjahr. Weltweit wurden 9,1 (9,3) Mio. Fahrzeuge zugelassen.

In Westeuropa stieg die Anzahl der Fahrzeuge, die im Laufe des Jahres neu registriert wurden, infolge der weiterhin positiven wirtschaftlichen Entwicklung um 4,7 % auf 1,9 Mio. Einheiten. Die Märkte in Italien, Frankreich und Spanien wiesen moderate bis hohe Wachstumsraten auf, während in Großbritannien ein Rückgang zu verzeichnen war. In Deutschland wurde der Vergleichswert von 2016 um 3,6 % übertroffen.

Die Märkte in Zentral- und Osteuropa verzeichneten einen insgesamt spürbaren Zuwachs: Dort wurden 326 (306) Tsd. Fahrzeuge zugelassen. Allein in Russland waren es 123 (116) Tsd. leichte Nutzfahrzeuge. Dort profitierte die Marktentwicklung von der Erholung des Rubel und der gesunkenen Inflation. Die meisten Märkte dieser Region konnten ihre Vorjahresergebnisse halten oder übertreffen.

Für Nord- und Südamerika berichten wir über den „light vehicle market“ im Bereich der Pkw-Märkte. Darin sind sowohl Pkw als auch leichte Nutzfahrzeuge enthalten.

In der Region Asien-Pazifik sank das Zulassungsvolumen bei den leichten Nutzfahrzeugen im Berichtsjahr auf 6,0 Mio. Einheiten (−3,1 %). In China, dem dominierenden Markt der Region, lag die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen mit 3,4 Mio. Einheiten um 8,2 % signifikant unter dem Wert des Vorjahres. Dieser Rückgang ist vor allem auf die Veränderung der Nachfrage nach Micro Vans hin zu preisgünstigeren MPV und SUV zurückzuführen. Aufgrund des anhaltenden Wirtschaftswachstums in Indien wurden deutlich mehr Fahrzeuge zugelassen als 2016; dort beliefen sich die Neuregistrierungen auf 560 (510) Tsd. Einheiten. In Japan ging das Marktvolumen infolge der anhaltend schwachen Wirtschaftsentwicklung zurück (−5,0 %).

Die weltweite Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw mit einem Gesamtgewicht von mehr als 6 t war im Geschäftsjahr 2017 auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten höher als ein Jahr zuvor: 547 Tsd. Fahrzeuge wurden neu zugelassen (+7,4 %).

In Westeuropa erreichte die Zahl der Neuzulassungen von Lkw mit insgesamt 289 Tsd. Fahrzeugen den Wert des Vorjahres. Während der Markt in Spanien auf Vorjahresniveau lag, verzeichnete er in Italien einen Anstieg. Die Nachfrage in Großbritannien und den Niederlanden war rückläufig. In Deutschland, dem größten Markt Westeuropas, wurde das Vorjahresniveau erreicht.

Zentral- und Osteuropa verzeichnete aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung eine Nachfragesteigerung um 17,7 % auf 153 Tsd. Einheiten. Dieses Wachstum ist auf den russischen Markt zurückzuführen: Hier stiegen die Zulassungszahlen, ausgehend von einem niedrigen Vorjahresniveau, um 47,7 % auf 72 Tsd. Fahrzeuge. Gründe dafür waren die beginnende Erholung der Wirtschaft, rückläufige Inflationsraten und der Ersatzbeschaffungsbedarf.

Zu einer signifikanten Steigerung des Marktvolumens im Vergleich zum Vorjahr kam es in Südamerika. Die Anzahl der neu zugelassenen Fahrzeuge erhöhte sich hier um 11,8 % auf 105 Tsd. Einheiten. In Brasilien, dem größten Markt der Region, lag die Lkw-Nachfrage um 2,9 % über dem niedrigen Vorjahreswert. Hierbei zeigte sich eine Erholung des Marktes, nachdem sich das schwierige wirtschaftliche Klima aufhellte. In Argentinien stieg die Zahl der Neuzulassungen sehr stark (+78,7 %). Gründe waren die politischen Reformen sowie Impulse aus dem landwirtschaftlichen Sektor.

Auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten lag die Nachfrage nach Bussen deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Zu diesem Wachstum trugen insbesondere die Märkte in Zentral- und Osteuropa sowie Südamerika bei.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR POWER ENGINEERING

Die Märkte für Power Engineering unterliegen unterschiedlichen regionalen und konjunkturellen Einflüssen; deshalb sind die jeweiligen Geschäftsverläufe meist unabhängig voneinander.

Im ersten Halbjahr 2017 wurden weiterhin nur sehr wenige Handelsschiffe bestellt. Insbesondere der Neubau von Schüttgutfrachtern und Containerschiffen blieb aufgrund der insgesamt niedrigen Frachtraten hinter den Erwartungen zurück. In der zweiten Jahreshälfte 2017 lag das Marktvolumen in der Handelsschifffahrt aber insgesamt auf einem höheren Niveau und es zeichnete sich ein leicht positiver Trend bei den Neubestellungen von Schiffen ab. Trotz der fortschreitenden Erholung des Ölpreises hemmten allerdings die vorhandenen Überkapazitäten im Offshore-Sektor weiterhin die Investitionen in die Ölgewinnung. Entsprechend kam es hier zu einem nahezu vollständigen Stillstand im Schiffneubau. Eine stabile und positive Entwicklung war hingegen erneut bei der Nachfrage nach Kreuzfahrtschiffen, Fähren, Fischerei- und Baggerschiffen zu verzeichnen. Auch der Spezialmarkt für Behördenschiffe entwickelte sich anhaltend positiv. Ungeachtet der immer noch niedrigen Preise für Flüssigkraftstoffe stabilisierte sich in Erwartung strengerer Emissionsrichtlinien der leicht positive Trend zugunsten von gasbetriebenen Schiffen. Insgesamt hat der Marinemarkt 2017 gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Wachstum auf niedrigem Niveau erzielt. China, Südkorea und Japan waren weiterhin die dominierenden Schiffbauländer mit einem Weltmarktanteil von mehr als 75 %, gemessen an der Anzahl der Schiffe. In allen Marktsegmenten ist aufgrund des niedrigen Marktvolumens ein deutlicher Wettbewerbsdruck und damit verbunden ein starker Preisverfall spürbar.

Die Nachfrage nach Energielösungen in Schwellenländern hat auch 2017 weiter leicht zugenommen. Zu den für die Energielösungen relevanten Märkten gehören weiterhin die Regionen Naher Osten, Südostasien, Afrika sowie Südamerika. Aufgrund des anhaltend gedämpften Wachstums in wichtigen Schwellenländern sowie unverändert schwieriger Finanzierungsbedingungen auf der Kundenseite waren insbesondere bei größeren Projekten Verzögerungen bei der Auftragsvergabe zu verzeichnen. Insgesamt ist die Nachfrage nach dezentralen Diesel- und Gasmotorenkraftwerken 2017 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Der bisherige Trend weg von schwerölbetriebenen Kraftwerken hin zu mit Dual-Fuel sowie mit Gas betriebenen Kraftwerken hat sich weiter verstärkt. Nahezu alle Projekte unterliegen jedoch unverändert einem intensiven Wettbewerbs- und Preisdruck, der die Ergebnisqualität der Aufträge belastet.

Der Markt für den Neubau von Turbomaschinen ist wesentlich geprägt durch Investitionsprojekte in den Bereichen Öl und Gas, Prozessindustrie und Stromerzeugung. Trotz einer gewissen Erholung blieb der Ölpreis 2017 insgesamt weiterhin niedrig. Insofern verharrten die Investitionsvolumina der führenden Öl- und Gasunternehmen auf geringem Niveau. Geplante Projekte wurden erneut verschoben oder gestoppt. Die Nachfrage nach Produkten aus der Prozessindustrie und der Stromerzeugung blieb auch 2017 in Summe schwach. Nicht abgebaute Überkapazitäten in einigen Branchen wie der Stahlindustrie standen einer Erholung der entsprechenden Märkte entgegen. Infolge der Unterauslastung vieler Hersteller nahm die Wettbewerbsintensität zu. Insgesamt lag das Marktvolumen bei Turbomaschinen im Berichtsjahr auf geringfügig höherem Niveau als im Vorjahreszeitraum. Der Wettbewerbs- und Preisdruck ist unvermindert hoch.

Der After-Sales-Markt für Dieselmotoren in der Marine- und Kraftwerkssparte hat sich insgesamt positiv entwickelt und profitierte von einem stetig steigenden Interesse an langlaufenden Wartungsverträgen und Nachrüstungslösungen. Im Bereich Turbomaschinen zeigte der After-Sales-Markt eine leicht steigende Tendenz.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR FINANZDIENSTLEISTUNGEN

Automobile Finanzdienstleistungen wurden auch im Jahr 2017 auf hohem Niveau nachgefragt, was vor allem auf den gestiegenen Pkw-Gesamtmarkt sowie auf niedrige Leitzinsen in wesentlichen Währungsräumen zurückzuführen war. Insbesondere Versicherungs- und Dienstleistungsprodukte, zum Beispiel Wartungs- und Inspektionsverträge, erfreuten sich großer Beliebtheit, da Kunden in bereits entwickelten automobilen Finanzdienstleistungsmärkten den Fokus darauf legen, die Gesamtbetriebskosten zu optimieren. Einige Kunden gingen im Flottenbereich unter Einbezug automobiler Finanzdienstleister dazu über, ihr gesamtes Mobilitätsmanagement über den reinen Flottenbetrieb hinaus zu optimieren. Im Privat- und Geschäftskundensegment wurden darüber hinaus solche Mobilitätsdienste vermehrt nachgefragt, die die Nutzung anstelle des Besitzes eines Automobils in den Vordergrund stellen.

In Europa stieg der Absatz von Finanzdienstleistungen im Berichtsjahr weiter. Hierzu trugen der gestiegene Fahrzeugabsatz und die Nachfrage nach After-Sales-Produkten bei, zum Beispiel Inspektions-, Wartungs- und Verschleißverträge sowie automobilbezogene Versicherungen. In den meisten Ländern entwickelte sich die Nachfrage positiv; insbesondere in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien erfreuten sich automobile Finanzdienstleistungsprodukte steigender Beliebtheit. Die Entscheidung Großbritanniens, aus der EU auszutreten, wirkte sich auf die dortige Nachfrage nach Finanzdienstleistungen bisher nicht negativ aus.

In Deutschland blieb der Anteil kreditfinanzierter oder geleaster Fahrzeuge 2017 stabil auf hohem Niveau. Neben den klassischen Produkten wurden vor allem Mobilitätsdienstleistungen und After-Sales-Produkte nachgefragt.

In Südafrika hemmten strukturelle Defizite und politische Unsicherheiten das Wirtschaftswachstum, was sich auch auf die Automobilindustrie auswirkte. Die Nachfrage nach Finanzdienstleistungsprodukten im Automobilbereich blieb stabil.

In Nordamerika lag der Absatz von Finanzdienstleistungen rund um das Automobil im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder auf hohem Niveau. In den USA entwickelte sich der Gesamtmarkt für Finanzdienstleistungsprodukte erneut positiv. Insbesondere die Nachfrage nach Leasingangeboten über herstellergebundene Finanzdienstleister war anhaltend hoch. In Mexiko wurden Finanzdienstleistungsprodukte rund um das Automobil auf hohem Niveau nachgefragt.

In Brasilien blieb die makroökonomische und politische Situation 2017 angespannt und belastete das Verbraucherkreditgeschäft mit Neuwagen sowie den Absatz des landesspezifischen Finanzdienstleistungsprodukts Consorcio – eine Kombination aus Sparplan und Lotterie. Der Negativtrend schwächte sich jedoch in der zweiten Jahreshälfte leicht ab. Argentiniens Automobilindustrie konnte 2017 von Preissenkungen und attraktiven Finanzierungsmodellen seitens der Hersteller profitieren. Die überdurchschnittlich hohe Nachfrage nach Fahrzeugen war die Basis für ein gutes Jahr für Finanzdienstleistungen im Automobilbereich.

Die Märkte der Region Asien-Pazifik entwickelten sich im Berichtsjahr unterschiedlich. In China stieg der Anteil kreditfinanzierter Fahrzeugkäufe. Trotz zunehmender Zulassungsbeschränkungen in Ballungsgebieten besteht dort insbesondere im Binnenland ein beträchtliches Potenzial, um Neukunden für automobilbezogene Finanzdienstleistungen zu gewinnen. In Japan und Korea war die Nachfrage nach automobilen Finanzdienstleistungen insgesamt stabil. In Australien wirkte sich die anhaltende Niedrigzinspolitik der australischen Notenbank stimulierend auf die Nachfrage nach automobilbezogenen Finanzierungs- und Serviceverträgen aus.

Im Nutzfahrzeugbereich entwickelte sich der europäische Markt für Finanzdienstleistungen erneut positiv; auch in China stieg die Nachfrage. Die angespannte wirtschaftliche Situation in Brasilien führte dazu, dass das Lkw- und Busgeschäft sowie der dazugehörige Finanzdienstleistungsmarkt erneut zurückgingen; dieser Negativtrend schwächte sich jedoch in der zweiten Jahreshälfte leicht ab.